„Die orthodoxen Kirchen und der Krieg in der Ukraine.“ Veranstaltung im Forum Kirche und SPD am 26.Juni 2022
„Dass so viele Interessierte heute in den Mathildensaal gekommen sind, unterstreicht die Bedeutung unseres Forums Kirche und SPD für den Dialog zwischen Gesellschaft, Kirche und Politik“, freute sich Vorstandsvorsitzende Diana Stachowitz über den gefüllten Saal. Dr. Florian Schuppe, Fachbereichsleiter Ökumene in der Erzdiözese München und Freising, und Georgios Vlantis, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bayern, gaben den Gästen ebenso spannende wie interessante Hintergrundinformationen über die orthodoxen Kirchen und den Krieg in der Ukraine.
Religiöse Vielfalt Die orthodoxen Kirchen sind historisch eng miteinander und mit den Machtverhältnissen in der Region verbunden. Im Laufe der Jahrhunderte seien in der Ukraine und in Russland immer neue Narrative entstanden, um die jeweilige weltliche Macht religiös zu untermauern, erklärte Vlantis. Die jüngste Erzählung ist die unverbrüchliche politische, religiöse und ethische Einheit von Russland und der Ukraine. Die Ukraine ist ein Land mit einer großen kulturellen und religiösen Vielfalt, erläuterte Schuppe. Neben der Mehrheit der orthodoxen Christen leben in dem Land Katholiken, Protestanten und Muslime. Jede gesetzliche Ordnung, die diese Vielfalt nicht als Chance sehe, stoße dauerhaft an ihre Grenzen.
Verbunden im Glauben Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sahen diese Herausforderung jedoch gleichzeitig als Chance für einen Dialog zwischen den orthodoxen Kirchen und den Menschen, zwischen denen der Glaube eine Brücke herstellt. „Wenn es gelingt, dass sich die Orthodoxie verbindet, ist kann dort vielleicht der Grundstein für einen Friedenskorridor gelegt werden“, hofft Stachowitz.
„Ihr habt uns ein sehr komplexes Thema ‚be-greifbar‘ gemacht“, dankte Stachowitz zum Abschluss des hoch informativen Abends den Referenten. „Wir dürfen nicht müde werden, die Botschaft des Friedens zu verbreiten.“