Statement: Die Erkenntnisse aus den neuen Missbrauchsgutachten offenbaren das Vermutete - die Politik muss jetzt handeln

27. Januar 2022

Mit der Veröffentlichung des Gutachtens „Sexueller Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker sowie hauptamtlich Bediensteter im Bereich der Erzdiözese München und Freising von 1945 – 2019“ am 20.1.2022 wurde erneut das leidvolle Schicksal vieler Menschen offengelegt und die Wahrheit über Systematik und Ausmaß des Grauen offenbar. Es wird klar: Institutionen- und Täterschutz standen vor der Sorge um das Wohl der Betroffenen sexuellen Missbrauchs.

Keine Institution kann sich selbst aufklären. Das ist das Fazit, aus dem nun auch Konsequenzen für die Politik folgen müssen. Bayern braucht dringend den schon lange von der SPD geforderten unabhängigen Missbrauchsbeauftragten sowie eine unabhängige Stelle, an die sich Betroffene wenden können. Diese Strukturen gibt es auf Bundesebene schon. Hierbei müssen im katholisch geprägten Bayern die besondere rechtliche Organisation sowie Täter-Opferbeziehung bei sexuellem Missbrauch in den Kirchen einen eigenständigen Fokus bekommen, denn es fehlt noch viel - angefangen damit, dass für die anderen Erzbistümer noch gar keine Gutachten beauftragt sind.

Als religionspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion betone ich: Wir stehen an der Seite der Betroffenen.