Grußwort zur Mitgliederversammlung des Deutscher Sportlehrerverband Landesverband Bayern e. V.

Sehr geehrte Frau Roth, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Sportlehrerinnen und Sportlehrer, vielen Dank für die Einladung zu Ihrer Mitgliederversammlung! Ich freue mich sehr, heute bei Ihnen sein zu dürfen und begrüße Sie auf das herzlichste.

Eine Mitgliederversammlung mag auf den ersten Blick vielleicht ein wenig langweilig klingen - ich kann Ihnen jedoch versichern: Dies ist nicht so! Hier können wir diskutieren, uns austauschen und neue Projekte auf den Weg bringen.

Auf einer Mitgliederversammlung kann man Dinge bewegen. Dies gilt gerade für einen solch starken Verband wie den DSLV mit seinen rund 12.000 Mitgliedern in Deutschland und den sechzehn Landesverbänden. Als Abgeordnete bin ich immer dankbar für Hinweise und Verbesserungsvorschläge von außen, denn nicht immer bedenke ich alle Seiten der Medaille. Verbände helfen uns Politikerinnen und Politikern, nicht „betriebsblind“ zu werden. Dies ist besonders wichtig, wenn der Verband wichtige gesellschaftliche Themen anspricht - so wie der Sportlehrerverband.

Sport kommt in unserem Alltagsleben oft zu kurz. Auch in den vollgepackten Lehrplänen spielt der Sportunterricht in der Schule oft nur noch eine untergeordnete Rolle. Dabei verbindet gemeinsamer Sport die Schüler, macht den Kopf frei, stärkt die Konzentrations- und Lernfähigkeit - und vor allem: Er macht einfach Spaß! Dabei findet der Sportunterricht in Schulen unter immer schwierigeren Bedingungen statt - passende Räumlichkeiten fehlen, Schwimmbäder werden geschlossen, Unterrichtseinheiten werden gestrichen. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich für Ihr Engagement, liebe Sportlehrerinnen und Sportlehrer, bedanken, dass Sie vor diesem Hintergrund die Bewegung hochhalten!

Als stellvertretende Vorsitzende des Landessportbeirates und sportpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion weiß ich um die Schwierigkeiten und kämpfe mit meiner Fraktion im Landtag um Verbesserungen und Lösungen. So fordern meine Fraktion und ich mindestens drei Sportstunden pro Woche - der Unterrichtsausfall muss endlich ein Ende haben und die im Stundenplan festgeschriebenen Stunden müssen auch tatsächlich stattfinden! Dabei darf es erst im zweiten Schritt um die Bewertung sportlicher Leistungen gehen: Das spielerische Element, Spiel und Spaß, sollten im Vordergrund stehen. Wir fordern, dass generell Bewegung in der Schule immer präsent sein sollte, zum Beispiel in der „bewegten Pause“ oder dem „bewegten Unterricht“. Ein wichtiges Anliegen für die SPD-Fraktion ist auch eine vermehrte und verbesserte Ausbildung von Sportlehrern. In allen Schularten, auch schon im Grundschulbereich, muss der Sportunterricht von ausgebildeten Fachlehrern erteilt werden. Pädagogische Elemente, gesundheitliche und psychologische Aspekte müssen stärkeren Einfluss erhalten. Wichtig ist für uns auch, dass endlich wieder ausreichend Schwimmunterricht in der Schule gegeben wird. Wenn die Kinder in der Schule richtig schwimmen gelernt haben, können Badeunfälle verhindert werden.

Für sehr sinnvoll erachte ich außerdem die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen. Die dazugehörigen Programme „Sport nach 1“ bzw. „Zusammenarbeit von Schule und Sportverein“ sollten eine ausreichende finanzielle Ausstattung bekommen, um sie zu stärken und das Angebot attraktiver zu machen. Hierzu habe ich mit meinen Kollegen bereits im Jahr 2014 einen entsprechenden Änderungsantrag bei den Haushaltsverhandlungen gestellt.

In dieser Ausgangslage ist es besonders wichtig, dass alle Kinder in Bewegung bleiben und daran Spaß haben! Hier denke ich vor allem an das gemeinsame Miteinander von behinderten und nicht-behinderten Kindern. Als Präsidentin des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS) e.V. weiß ich, wie wichtig die Inklusion für unsere Gesellschaft ist - und wie schwer es jedoch auch manchmal ist, sie zu leben und umzusetzen. Für die Umsetzung der Inklusion hat die Schule eine besondere Bedeutung - sie kann vormachen, wie das gemeinsame Miteinander im Alltag und vor allem von klein auf funktioniert.

Und ich kann Ihnen versichern, Inklusion funktioniert schon bei den Kleinsten ganz hervorragend! Der Spaß an der gemeinsamen Bewegung lässt bei den Kindern Barrieren und Vorurteile gar nicht erst aufkommen. So schaffen wir ein Klima des Miteinanders, in dem Handicaps kein Thema sind - Freude und der gemeinsame Spaß am Spiel stehen im Mittelpunkt und machen das Wesen von Inklusion verständlich und greifbar.

Freude und das Miteinander sind die besten Grundlagen für eine inklusive Gesellschaft. Hierbei kommt den Sportlehrerinnen und Sportlehrern eine wichtige Rolle zu: Sie helfen dabei, den Inklusionsgedanken in die Schulen hineinzutragen und zu festigen. Unser aller Ziel muss es sein, dass Inklusion immer mitgedacht wird und immer öfter verwirklicht werden kann - für einen rundum inklusiven Sport in Bayern! Wir müssen alle dafür kämpfen, dass die inklusiven Sportangebote konsequent gefördert werden - auch in den Schulen muss inklusiver Sportunterricht selbstverständlich werden. Dazu gehört natürlich auch die notwendige finanzielle Ausstattung und Unterstützung. Hier kann ich Ihnen versichern: Wir arbeiten dran!

Der bayerische Sportlehrerverband bietet Ihnen, lieben Mitgliedern, eine starke Plattform, um sich untereinander zu vernetzen, zu informieren, zu beraten und fortzubilden. Dabei nimmt er Einfluss auf die sportliche und pädagogische Ausbildung des Sportlehrernachwuchses und auf die Lehrplanarbeit. Mit seiner Arbeit vertritt er konsequent die Belange des Schulsports und des Sportunterrichts im öffentlichen Leben. Sie alle sorgen dafür, dass Bayern in Bewegung bleibt! Dafür danke ich herzlich!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine erfolgreiche und gute Mitgliederversammlung mit spannenden Diskussionen!

Ihre Diana Stachowitz, MdL