Städtische Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe in München
Sehr geehrte Frau Dr. Brauer, sehr verehrte Damen und Herren,
mit 25 steht ein junger Mensch heute bei uns oft noch am Anfang seiner beruflichen Erfolgsleiter. Ganz anders das Leonardo-Mobilitätsprojekt der Städtischen Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe in München.
Das Leonardo Mobilitätsprojekt ist heute mit 27 Millionen deutschlandweitem Fördervolumen im Jahr eine der tragenden Säulen für Lebenslanges Lernen in Europa. Was mich als Mitglied im Europaausschuss des Bayerischen Landtags daran besonders begeistert, ist, dass es der Vision eines beruflich grenzenlosen Europas eine solide Basis gibt. Der Austausch junger Menschen durch länderübergreifende Auslandsaufenthalte ermöglicht ihnen nicht nur, die alltägliche Berufspraxis zu erleben, sondern lässt sie eintauchen in die Kultur ihres Gastlandes, und das nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in ihren "Gastfamilien". Erst durch einen solchen Austausch von Menschen wird aus einer politischen und wirtschaftlichen „Zweckgemeinschaft“ eine gelebte europäische „Union".
Der Glaube an diese Union und ihre Strahlkraft war vielleicht nie so wichtig wie gerade jetzt angesichts der vielen Krisen – der Banken-, der Schulden-, der Flüchtlingskrise. Die globalen, weltweiten Herausforderungen von Wirtschaftskonkurrenz, Klimawandel, kriegerischen Auseinandersetzungen und ihren Folgen, Fachkräftemangel auf der einen und Populationsüberschuss auf der anderen Seite können von Europa nur im Schulterschluss bewältigt werden. Im Schulterschluss der Politik, vor allem aber der Menschen in den Mitgliedsstaaten.
Die Voraussetzung dafür, „Ja" zu Europa zu sagen, ist das Verständnis seiner überlebenswichtigen Bedeutung für uns alle. Das gegenseitige Kennenlernen ist der erste Schritt dahin. Die reale Möglichkeit, seinen Arbeits- und Lebensraum in Europa frei auswählen zu können, überwindet dauerhaft Barrieren – auch die im Kopf der Menschen. Ein großer europäischer Arbeitsmarkt, auf dem es genug Angebote für alle jungen, kreativen Hände und Köpfe gibt, aus Deutschland und aus Spanien, aus Portugal und Ungarn – um ein paar der Länder zu nennen, die sich am Leonardo Mobilitätsprojekt beteiligen – ist die beste Grundlage für wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit. Und damit ein Garant für ein friedliches Miteinander in einer kulturell offenen Gesellschaft.
An diesem Projekt, das mit seiner Verankerung im realen Arbeitsleben mehr ist als eine Vision, beteiligt sich die Städtische Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe in München mit ihren Kooperationspartnern seit 25 Jahren mit großem Engagement und ebenso großem Erfolg. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön dafür. Der Schule und hier besonders Ihnen, liebe Frau Oberstudiendirektorin Cornelia Brauer, den kooperierenden Praktikumsbetrieben, der IHK München und Oberbayern sowie allen anderen Unterstützerinnen und Unterstützern.
Ich wünsche Ihnen allen noch mindestens 25 weitere so gut gelingende Jahre!
Ihre Diana Stachowitz